Wunderkammer

Die Sammlung des Museums Schloss Rheydt präsentiert an Hand herausragender Kunstwerke und Kuriositäten das Wesen der Kunst- und Wunderkammer der Renaissance und des Barock. Im Übergang vom Mittelalter zur Renaissance trat die Auseinandersetzung mit der sinnlich erfahrbaren Welt zunehmend in den Fokus der Menschen. In Wunderkammern wurden neben Artefakten (artificialia) natürliche Objekte und Exotica (naturalia) aus ehemals fernen Weltteilen gesammelt und präsentiert. Zudem  standen wissenschaftliche Instrumente (scientifica) ganz im Zeichen der rationalen Erfassung der Welt. Die Säle im Herrenhaus sind verschiedenen Themen gewidmet, um dem Besucher ein breites Panorama der Kunst- und Kulturgeschichte aus dem 16. und 17. Jahrhundert zu präsentieren, die geprägt ist von Umbrüchen, Entdeckungen und neuen Herausforderungen.

Ob auf Schloss Rheydt zu Otto von Bylandts Zeiten im 16. Jahrhundert eine solche existierte, wissen wir nicht, es ist aber durchaus möglich. Die heutige Präsentation dieser Objekte im Museum erfolgt daher im Stile und Geiste einer Kunst- und Wunderkammer. Kunstvolles und Wundersames ist dort versammelt – so wie es vor 500 Jahren der Brauch war: Von einer kostbaren Dürer-Stichfolge bis zu Spielutensilien, wissenschaftlichem Gerät, Medaillen, Plaketten und Goldschmiedekunst wird vieles in und auf sogenannten Kabinettschränken versammelt.